Schulen und Schulleitungen
Liebe Kolleg:innen und Schulleitungen,
unsere Schulen haben pädagogische Freiheiten, haben aber auch mit strukturellen Grenzen zu kämpfen. Wir möchten motivieren und zeigen, wie ein strukturierter Wandel zu einer neuen Lernkultur in den Schulen gelingen kann. Auf dieser Webseite finden Sie:
- Praxiserprobte Lösungen für alle Schularten
- Hintergrundwissen für alle Betroffenen, zu menschengerechtem Lernen und zur Hirnforschung
- Eine Landtags-Petition "Neue Lernkultur - Jetzt!" mit Start am Montag, den 8. Dezember 2025, die mit 10000 digitalen Unterschriften die politische Kraft für spürbaren Fortschritt entwickeln soll. Bitte teilen und im Kollegium bekannt machen.

Der Druck steigt.
Unsere Lebenswelt verändert sich immer schneller – und mit ihr die Anforderungen an Bildung.
Jahrzehntelang haben Politik und Schulaufsicht sich darauf verlassen, dass die staatlichen Schulen die zunehmenden neuen Herausforderungen schon wuppen. Inzwischen wissen wir, dass unser Bildungssystem das nicht alleine, aus den Schulen heraus, schaffen kann.
Die notwendige Transformation kann nur starten, wenn wir gemeinsam grundlegend umdenken und Anstrengungen unternehmen, die Haltung gegenüber Kindern und ihrer Bildung weiterzuentwickeln.
Doch wie können Lehrkräfte und Schulleitungen diesen Wandel, trotz der zunehmenden Belastungen, aktiv und erfolgreich mitgestalten?
Initiative ergreifen - für strukturelle Verbesserungen
In der heutigen technisierten Welt sind Menschen gefragt, die Teamfähigkeit, kritisches Denken, Kreativität, und Eigenverantwortung entwickeln. Um allen Kindern dabei gerecht werden zu können und um eine Schulentwicklung dafür gemeinsam voranbringen zu können, brauchen die Schulen aber geeignete strukturelle Rahmenbedingungen. Drei Beispiele wie Initiative ergriffen werden kann:
- In Rheinland-Pfalz haben Landeselternbeirat und Landesschüler:innenvertretung 2022 mehr Finanzen für Personal und multiprofessionelle Teams gefordert: 2 Mrd. jährlich mehr für den Bildungsetat von RLP - sofort!
- In Hessen haben 41 von 66 Grundschulen im Juni 2025 eine Sammel-Überlastungsanzeige bei den Kultusbehörden eingereicht. Konkret kritisieren die 41 Schulen unter anderem die folgenden Punkte:
- Einen erheblichen Mangel an (qualifizierten) Lehrkräften, dafür gibt es mehr Vertretungskräfte ohne pädagogische Ausbildung, die nur begrenzt einsetzbar sind
- Stetige Zunahme an Verwaltungs-Aufgaben, gleichzeitig aber immer mehr Schülerinnen und Schüler mit psychischen Belastungen oder Förderbedarf
- Langwierige Einstellungsprozesse
- Ein zu hohes Arbeitspensum
- Zu große Klassen
- Unzureichende Räume und Gebäude für Ganztagsschulen
- Am Ende bleibe zu wenig Zeit für die pädagogische Arbeit, wie zum Beispiel den Kindern das Lesen beizubringen, sagt Katja Giesler: "Es ist ehrlich gesagt einfach nur frustrierend."
- In Niedersachsen hat die Landesregierung 2024 Freiräume-Programm für innovative schulische Vorhaben erlassen. In der Landtags-Petition "Neue Lernkultur - Jetzt!" fordern wir auch für BW solche Freiräume für Schulleitungen und Kollegien, die ihre Schule zum Wohl aller umgestalten wollen.
Verbündete finden
Schule-im-Aufbruch bietet Transformationsbegleitung und ist eine Initiative mit dem Ziel, Kinder bei der Entfaltung ihrer Potenziale zu unterstützen, sowie die angeborene Begeisterung und Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu erhalten und zu fördern. Um die Potenzialentfaltung in der Schule zu ermöglichen, braucht es eine neue Lernkultur, vielfältige Lernformate und eine wertschätzende Haltung. Was wirklich zählt: Vertrauen, Wertschätzung, Beziehung, Verantwortung und Sinn. Schule im Aufbruch steht für eine ganzheitliche und transformative Bildung im Einklang mit dem UNESCO-Weltaktionsplan zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es geht darum, Verantwortung für sich selbst, für seine Mitmenschen und für unseren Planeten zu übernehmen.
- Ein Materialnetzwerk baut die Alemannenschule in Wutöschingen mit anderen Schulen auf, das Lernmaterialien für selbstorganisiertes Lernen bereitstellt und teilt.
- Expertise für gelungene Inklusion: „Das wichtigste Element bei der schulischen Inklusion ist die Auflösung der Jahrgangsgrenzen“, so Dr. Reinhard Stähling, ehemaliger Schulleiter der Primus-Schule Münster Berg Fidel-Geist.
In eigenes Konzept vertrauen
Den Spirit, den wenige Kolleg:innen entwickelt haben, auf ein großes Team übertragen! Um eine Veränderung einzuleiten, braucht es einen einzigen Menschen, der den Willen dafür aufbringt und eine Vision entwickelt. Das kann der/die Schulleiter:in oder ein/e Kolleg:in sein. Dann kommt es darauf an, die Pioniere zu unterstützen. Für eine Ausweitung kann die Gruppe dem gesamten Kollegium berichten und Einblicke geben. Schulleitungsteams haben hier eine wesentliche Funktion: Ermutigen, Ressourcen bündeln und den Prozess so begleiten, dass Errungenschaften gesicherten Einzug halten können. Gemeinsam inspirierende Filme schauen und den Geist für Neues öffnen:
- "Was heißt hier Bildung?" - Alemannenschule Wutöschingen, Olaf Burow & Reinhard Kahl, Utopie-Studio, 1h 40 min
- „Unterricht ist aller Übel Anfang“ - Transformation der Schule von einem Ort des Lehrens hin zu einem Ort des Lernens, 45 min
- „Schule der Zukunft“ - Kurzbeitrag zum Vortrag von Stefan Ruppaner, ehemaliger Schulleiter der ASW, 13 min
Gebundene Ganztagsschule
Sie bringt mehr Ressourcen in die Schule und erlaubt echte pädagogische Neuausrichtung. Ist sie gutgemacht und fühlen sich die Kinder im Endeffekt wohl, werden die beobachtbaren Widerstände mancher Eltern sich wandeln. Für mehr Bildungsgerechtigkeit und Schulen, an denen sich Kinder wohlfühlen können, brauchen wir ganztägige Bildungseinrichtungen mit stimmigen pädagogischen Konzepten, die die Rhythmisierung des Ganztags konsequent verfolgen und eine Verantwortungsgemeinschaft von Schule und Jugendhilfe vorsehen. Davon sind wir in Baden-Württemberg derzeit noch sehr weit entfernt. Der „Qualitätsrahmen Betreuung BW“ enthält laut der Liga der freien Wohlfahrtspflege nicht ein einziges objektiv nachprüfbares Qualitätskriterium (PDF-Datei). "Das mache ihn wirkungslos. Von einem Dokument mit dem Namen Qualitätsrahmen seien zumindest quantifizierende Aussagen zu den Themen Personalschlüssel, Fachkraftschlüssel sowie Raumgröße und -ausstattung zu erwarten", so die Liga.
Integration - Realität, die wichtigsten Zahlen und Lösungen
Wir sind ein Einwanderungsland und das überalterte Deutschland kann es sich nicht leisten, auf Einwanderung zu verzichten. Anant Agarwala schreibt dazu in seinem Buch - Das Integrationsexperiment – u.a. folgendes:
Harald Höfler, Schulleiter einer staatlichen Grundschule mit Hauptschule in Bad Krozingen: "Es wird vieles schöngeschrieben und schöngeredet mit den Flüchtlingen. Alle Kinder gehen ihren Weg und sind hoch motiviert, das stimmt halt nicht. Unsere Arbeit ist total herausfordernd, oft frustrierend. Dieser Teil der Realität kommt mir viel zu kurz. Für die Klassenlehrer:innen in der Grundschule ist das vor allem belastend. Und selten bereichernd." Die Kinder seien natürlich willkommen, die könnten am allerwenigsten etwas dafür, betont Höfler. Die Unterschiede zwischen den Kindern seien schon bei der Einschulung riesig. Und dann wüchsen sie mit jedem Tag weiter: Manche unserer Eltern arbeiten als Ärzte am Herzzentrum der Stadt, andere haben in ihrem Heimatland nie eine Schule von innen gesehen.“
Um diese Unterschiede auszugleichen, bräuchte es nicht politisch korrekte Aussagen, sondern gutes Personal. Psychologen und Sozialarbeiter wären toll, aber schon am Grundlegendsten mangele es: "Wir finden immer schwerer Lehrer. Lehrer:innen mit DaZ (Deutsch als Zweitsprache) kann man gleich vergessen. Wir haben bis zu 28 Kinder in einer Klasse. Und unter ihnen sitzen immer mehr, die schon ein Problem-Päckchen auf dem Rücken tragen, bevor das Leben überhaupt richtig losgeht. Wie sollen wir all diesen Bedürfnissen gerecht werden?" Auch deshalb sei kontinuierliche Arbeit kaum möglich. Der Alltag: zu wenige Lehrer, zu wenig Deutschförderung und Deutschstunden, die aus Personalnot ständig ausfallen. Keine Förderung während des Unterrichts, ohne dass andere Kinder zu kurz kämen. Kaum multiprofessionelle Teamarbeit. Wenig bis keine Betreuung für Flüchtlinge am Nachmittag. Ob eine Situation wie an der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule eher die Regel oder eher die Ausnahme ist, darüber gibt es keine umfassenden Erhebungen.“
„Die vermeintliche Jahrhundert-Herausforderung wirkt ziemlich winzig, wenn wir die Tücken des Alltags für einen Moment vernachlässigen. Wir zählten im Schuljahr 2015/16 bundesweit etwa 460 000 Schulklassen mit durchschnittlich 24 Schülern in Deutschland. Die Kultusministerkonferenz (KMK) schätzte im Herbst 2015, dass im Zuge der Flüchtlingskrise ca. 325 000 Kinder und Jugendliche zusätzlich unterrichtet werden müssten. Ich gehe heute auf Basis der Asylanträge eher von etwa 400 000 aus. Verteilten sich diese 400 000 gleichmäßig und gerecht auf die Schulen und Jahrgangsstufen der Republik, ergäben sich knapp 0,9 Flüchtlinge pro Klasse. Anders ausgedrückt: in neun von zehn Klassen säße jeweils ein Flüchtling zwischen 23 Nichtflüchtlingen. Das klingt nach Idealbedingungen für Integration. Bevor wir uns wieder der Wirklichkeit widmen, sei eine weitere Zahl vom grünen Tisch genannt: Insgesamt lernen etwa 11 Millionen Kinder und Jugendliche in deutschen Schulen; 400 000 davon entsprechen knapp 4 Prozent. Die Realität ist natürlich komplexer.
Was ist zu tun? Den Schulen in der Integrationsgesellschaft einen Rahmen zu bieten, scheint dennoch unerlässlich. Um ihn ernsthaft zu entwickeln, müsste man das Wissen über die schulische Integration von Flüchtlingen endlich systematisch sammeln. Etwa durch eine Expertenkommission »Integration« der Kultusministerkonferenz. Sie müsste empirische Gewissheiten darüber schaffen, was in Deutschland funktioniert und was nicht, wenn Nichtmuttersprachler in die Schulen kommen und darüber, was man alles besser machen könnte. Denn es gibt irre viel zu tun. Obwohl sich die Bildungsausgaben in den vergangenen 20 Jahren fast verdoppelt haben, kann auch heute jeder fünfte 15-Jährige in Deutschland nicht richtig schreiben und rechnen. Gerade Schülerinnen und Schüler, die nicht in Deutschland geboren wurden, hängen viele Schuljahre hinterher. Lange schon ist erwiesen, wie eng soziale Faktoren mit Leistungen zusammenhängen und warum gerade Kinder aus Migrantenfamilien deshalb im Schnitt schlechter abschneiden. Doch wie man diese Nachteile in der Unterrichtspraxis möglichst effektiv ausgleicht, ist bis heute nicht geklärt. Man sieht aber, dass nicht viel Raum für diese Arbeit bleibt, wenn im Klassenzimmer bloß eine Lehrer:in steht, der/die alles gleichzeitig machen muss. Besser wäre ein Team, am besten mit unterschiedlichen Kompetenzen. Hohe Standards für alle einzufordern, also auch für die wachsende Gruppe benachteiligter Kinder, kostet viel Geld. Aber viel Geld richtet nichts aus, wenn dessen Einsatz nicht an Standards gebunden ist.
Die gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft, die anspruchsvoll wäre und gerecht, gibt es schlichtweg nicht, überhaupt bleibt sie schwer fassbar. In jedem Fall müsste sie darauf beruhen, in der großen Vielfalt an Biographien in den Klassenzimmern kein Problem zu sehen, sondern einen möglichen Gewinn. Sie müsste Migration als jahrhundertealte Normalität erkennen, nicht als lästigen Sonderfall, obwohl sie von allen viel abverlangt. Und sie müsste nach den Schwächen auch die Stärken vieler Flüchtlinge in den Blick nehmen, die häufig mehr Sprachen beherrschen als ein durchschnittlicher Gymnasiast (etwa Dari, Paschtu, Englisch und Deutsch) oder praktisch versierter sind als ihre Mitschüler:innen, weil sie bereits gearbeitet haben. Leitbilder kann man politisch schwer vorgeben, sie müssten sich in den Schulen selbst entwickeln. Doch damit das passiert, braucht es im Alltag positive Erfahrungen statt andauernden Frusts. Dafür wiederum muss vor allem die Politik sorgen. "Es ist Zeit, das Labor aufzuräumen und endlich festzulegen, wo man hinwill. Und wie man dort ankommt."
Quelle: Buch, Anant Agarwala: Das Integrationsexperiment - S. 74, S. 25, S.123Das Start-Chancen-Programm und die Sprachförderung aus dem Jahr 2024 sind nur ein erster Schritt dahin! Es ist zu erwarten, dass die Mittel nicht zur Förderung der Chancengleichheit, sondern für andere dringende Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen verwendet werden. Zudem hilft das Startchancen-Programm nicht, den Lehrermangel oder die fehlende Digitalisierung an den Schulen zu beheben. Hier braucht es an erster Stelle selbstbewusste Forderungen an die Politik aus den Schulen und der Elternschaft, die den öffentlichen Druck erhöhen.
Siehe auch: Startchancen-Programm:Vielfalt bestimmt unser Leben - Demokratie braucht Inklusion!
Länger gemeinsam lernen
Wir spalten die Kinder-Gesellschaft nicht nur nach der 4. Klasse auseinander, sondern oft schon von Anfang an. Es geht darum, Inklusion als demokratisches Grundprinzip gesellschaftlich zu verankern und sozialen Zusammenhalt und gleichberechtigte Teilhabe zu stärken. In der deutschen Schulrealität gibt es damit aber Probleme. "Es ist vor allem belastend. Und selten bereichernd." Warum? Dr. Brigitte Schumann schreibt 2024: „Für die Art, wie in Schulen gelernt wird, sind die selektiven Schulstrukturen besonders wirkungsmächtig und stellen den heimlichen Lehrplan. Das bestehende Schulsystem ist strukturell an der Bildung von Leistungshomogenität in Lerngruppen und Schulformen ausgerichtet. Es verlangt zu ihrer Herstellung Maßnahmen der Leistungsselektion, die nachweislich auch immer sozial selektiv wirken. In diesem Kontext wird schulisches Lernen eher selten als individueller und kollaborativer Aneignungsprozess von neuen wichtigen Fähigkeiten, Kenntnissen und selbstwirksamen Erfahrungen erlebt. Eingepauktes Wissen wird abgeprüft, benotet und schnell wieder vergessen. Auch wichtige Inhalte werden allzu oft zu Prüfungsgegenständen deklassiert. Lernende werden zu Konkurrent:innen im Wettbewerb um Noten."
Die Bildungspolitik weigert sich beharrlich, inklusive Bildung gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) umzusetzen. Sie hat inklusive Bildung mit der Verabschiedung der UN-BRK lediglich an das selektive, segregierte Schulsystem angepasst, statt es zu einem inklusiven, auf Chancengleichheit beruhenden und hochwertigen System zu transformieren. "Schulen sollen alle Kinder, unabhängig von ihren physischen, intellektuellen, sozialen, emotionalen, sprachlichen und anderen Fähigkeiten aufnehmen", heißt es in der 1994 auf der UNESCO Weltkonferenz verabschiedeten Resolution. Um dies zu realisieren, "bedarf es einer Pädagogik der besonderen Bedürfnisse, die davon ausgeht, dass menschliche Unterschiede normal sind, dass das Lernen daher an das Kind angepasst werden muss und sich nicht umgekehrt das Kind nach vorbestimmten Annahmen über das Tempo und die Art des Lernprozesses richten soll."
Schulen sollten über die Inklusion und ihre Haltung dazu nachdenken. Wollen sie Orte des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und gleichberechtigter Teilhabe werden, kommen sie nicht darum herum, sich damit auseinander zusetzen. Wenn Vielfalt unser Leben bestimmt, sollten wir das nicht weiter ignorieren, sondern das Signal aussenden: ALLE Kinder gehören dazu! Länger gemeinsam lernen! Ressourcen dafür fordern und bündeln.
Quelle: Brigitte SchuhmannKindern vertrauen, Haltung zeigen
Schulleiter Stefan Ruppaner: „Unsere Lehrkräfte haben eine Aufgabe: Seid lieb zu den Kindern und bietet ihnen alle Möglichkeiten, die es gibt. Wir trauen den Kindern auch viel zu. Sie zeigen hier, dass sie Verantwortung übernehmen können. Dadurch, dass wir keinen Unterricht machen, haben die Kinder auch mehr Zeit, sich zu entspannen, sich Aufgaben aufzuteilen und sich zu besprechen. Deshalb sind sie schon glücklicher, das kann man so sagen."
Zusammenarbeiten - Für Kinder da sein
Zum Begriff "multiprofessionelles Team": Die Berg Fidelschule hatte diesen Begriff schon seit 1992 benutzt - gemeint als festes Klassenteam. Heute wird der Begriff häufig aus dem Zusammenhang des Klassenteams gelöst und sogar ein Nebeneinander von Klassenlehrer:in und Sonderpädagoge:in als multiprofessoionelle Arbeit bezeichnet. Aber erst wenn die multiprofessionellen Teams zu einer Verantwortungsgemeinschaft für alle Kinder einer einzelnen Klasse werden, ändert sich der gesamte Unterricht und die Qualität steigt.
Quelle: Stähling 2004,Multiprofessionelle Teams in altersgemischten Klassen, ein Konzept für integrativen Unterricht.Feedback-Kultur aufbauen
Top oder Flop? Was läuft gut - was stößt an Grenzen? Diese Fragen zuzulassen und kontinuierlich damit zu arbeiten, bringen ein System vorwärts. Das kann klein beginnen mit einem Buch im Rektorat, in das eingetragen werden kann, was momentan stört oder zu beheben ist. Oder es kann in regelmäßigen Abständen über formalisierte Abfragen ans ganze Kollegium geschehen und in thematischen Arbeitskreisen aufgearbeitet werden. Auch auf Schüler:innen-Ebene können Feedbackgespräche im Klassenrat zu bestimmten Themen kultiviert werden. Die Grundlage jeder Zusammenarbeit wird so geschaffen.
Ich bin selbstwirksam - ich kann die Welt verändern!
Es sollte allen Menschen in der Schule, Kindern wie Erwachsenen, der Freiraum zur Selbstwirksamkeitserfahrung geben werden. Sinnorientierte Projekte können ein Anfang dafür sein, z.B. den FREI DAYeinführen: Regelmäßige Projektarbeit, mindestens 4 Stunden am Stück. Am FREI-DAY beschäftigen sich Kinder und Jugendliche mit aktuellen gesellschaftlichen oder ökologischen Herausforderungen, die sich an den Global Goals SDGs (Sustainable Development Goals)der Vereinten Nationen orientieren. Sie finden Antworten auf selbstgewählte Zukunftsfragen. Sie entwickeln Zuversicht für ihre Zukunft, da sie sich als selbstwirksam und handlungsfähig erleben. Im Zentrum steht dabei die dreifache Verantwortung: Verantwortung für sich selbst, Verantwortung für Mitmenschen und Verantwortung für unseren Planeten.
Siehe auch: Buch, Margret Rasfeld FREI DAY
Achtsamkeit und Schönes
Doris Fratton,Primarlehrerin und erfolgreiche Innenarchitektin, sagte: "Schönes schafft Schönes - Verwahrlosung schafft Verwahrlosung", und gestaltete für etwa 30 Schulen Schulräume so attraktiv, dass natürliche Achtung entstehen kann. Eine Hausschuhpflicht schafft neben der Sauberkeit auch den Vorteil, dass die ganzen Bodenflächen für Kinder und Jugendliche nutzbar werden und ein verändertes Raumerleben mit sich bringen.
Alles dafür tun, dass Kinder selbstständig lernen können
Beispielhaft geht hier die ASW vor.