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DYSFUNKTIONALES SCHULSYSTEM produziert zu viele Verlierer:innen

Probleme haben Ursachen - aus ihrer Analyse entstehen die Lösungsansätze

Wir alle nehmen wahr, dass es so nicht weitergehen kann.

Unser Schulsystem produziert zu viele Verlierer. Bildung ist eine wesentliche Grundlage für die Erneuerung unserer Gesellschaft. Das Wohlergehen von Familien, unserer Wirtschaft und unserer Zukunft hängt davon ab, dass wir unsere Kinder bestmöglich bilden. Schule ist ein Instrument der Gesellschaft. Wir werden den Zusammenhalt und die Zuversicht weiter verlieren, wenn wir nicht gemeinsam in eine Transformation kommen.

Verlierer Nr. 1 - Kinder und Familien

Teenager

Mehr als 25% der Grundschüler:innen erreichen die Leistungsstandards in Deutsch und Mathematik nicht. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Stress, zeigen psychologische Auffälligkeiten oder haben sonderpädagogische Bedarfe. Die Chance wird vertan, Kinder und Jugendliche in ihrer Individualität zu erkennen und anzuerkennen. Damit wird ihnen die Möglichkeit verwehrt, etwas über ihr eigenes Lernen und Leben herauszufinden. Seelische und körperliche Gesundheit, sowie die Entwicklung ihres Potentials erfahren nicht die Fürsorge, die unser Landesgesetz verspricht. Das System ist nicht dafür ausgelegt, Kinder langfristig aufzubauen, ihnen die Freude am „Lebenslangen Lernen“ zu ermöglichen, sondern führt in Demotivation. Hinzu kommen die Benachteiligung oder Ausgrenzung von Kindern. Chancengerechtigkeit sieht anders aus. Familien erleiden unnötige Belastungen. Wie viel Bildung, Chancen und Lebensfreude hier zu gewinnen wären!

Tatsachenbericht 2025: Schulverlierer - abgehängt schon in der Grundschule?

Verlierer Nr. 2 - Pädagogisches Personal und Schulleitungen

Teenager

In unserem schwerfälligen, staatlichen Schulsystem geht täglich viel an Engagement und an eingesetzten Ressourcen verloren. Zuviel Einzelkämpfertum und überholte Strukturen behindern die notwendige Transformation. „Echte Bildungsqualität fängt damit an, dass die, die sie herstellen sollen und wollen, überhaupt „Luft“ dafür haben!“ Haben sie diese nicht, verlieren sie den Erfolg und die Freude am so wichtigen Beruf. In Zeiten knapper Fachkräfte ein fataler Teufelskreis. Wie viel tolle Arbeitsplätze, Bildungserfolg und Arbeitsfreude hier zu gewinnen wären! Und natürlich auch viele junge Menschen, die Lust bekämen, diesen sinnvollen Beruf auszuüben…

Verlierer Nr. 3 - Arbeitswelt

Teenager

Unser Arbeitsmarkt leidet unter akutem Fachkräftemangel. Handwerksbetriebe finden zu wenige geeignete Auszubildende. Gleichzeitig fehlen zu vielen Jugendlichen neben Grundkompetenzen in Deutsch und Mathematik auch andere wichtige Fähigkeiten, wie Teamfähigkeit, kritisches Denken, Kreativität, Eigenverantwortung oder soziale Umgangsformen. Die Wirtschaft braucht aber, gerade in Zeiten ungünstiger Demographie, dringend kompetente und tatkräftige Mitarbeiter:innen. Diese fallen nicht vom Himmel, sondern könnten in unseren Schulen gebildet und gewonnen werden.

Verlierer Nr. 4 - Gesellschaft

Teenager

Unser Bildungssystem lässt Bildungsqualität und Chancengerechtigkeit vermissen. Dadurch wird weiterhin soziale Ungleichheit erzeugt. Weder Inklusion noch Integration können ohne eine wirkliche Transformation gelingen. Schule im Stressbetrieb kann auch keine Demokratiebildung leben und entlässt zu viele Jugendliche, denen es an grundlegenden Kompetenzen, Eigenverantwortung oder seelischer Gesundheit fehlt. Unsere Gesellschaft, die inmitten von vielen Herausforderungen steht, erfährt so keinen Zuwachs an Zusammenhalt, sondern weitergehende Spaltung. Inzwischen ist die Demokratie in Bedrängnis, die Menschen verlieren die Zuversicht und Populisten, sowie rechtsextreme Gesinnung erfahren ungebremsten Machtzuwachs. Die Folgekosten, die ein dysfunktionales Bildungssystem verursacht, sind nicht direkt sichtbar, aber immens. Jeder Euro, der in unsere Kinder und für die Transformation in ein erfolgreiches Bildungssystem investiert wird, ist das Zigfache wert. Die beste Rendite für unsere Gesellschaft steckt in der Bildung aller unserer Kinder.

Kein Grund zum Feiern: Seit zehn Jahren herrscht Stillstand bei der Inklusion.

Welche Funktionen von Schule liegen im Ungleichgewicht ?

Teenager

Schule hat in Deutschland drei Funktionen: Aufbewahrung, Auslese und Bildung. Seit der Corona-Schulschließung ist klar, die allerwichtigste Funktion ist heutzutage die Aufbewahrung. In einer Situation der Unterversorgung mit Personal und Verpflichtung zum Ganztag steht das Motto - „Hauptsache der Laden läuft“, „Hauptsache, die Kinder sind in der Schule versorgt“ - an erster Stelle. Bildungsqualität muss zurückstehen. Nicht nur anerkannte PISA-Studien belegen, dass unser Schulsystem zu viele Verlierer:innen produziert und dem Wohlergehen der anvertrauten Kinder und Jugendlichen zuwiderläuft.

Die frühe Aufteilung der Schüler nach der 4. Klasse in höhere und nicht so hohe Bildungsgänge ist international eher einzigartig. In der Fachliteratur gibt es dazu mehrere Kilometer an Veröffentlichungen, die alle in dieselbe Richtung weisen: Diese Selektion, bereits in den Grundschulen, macht den Schulalltag für viele zu einer angstbelasteten Veranstaltung und vergiftet die Atmosphäre an deutschen Regel-Schulen. „Die Hauptschwäche des deutschen Schulsystems ist, dass es die Schulen aus der Verantwortung entlässt, sich um „schwierige“ Schüler:innen zu kümmern. Kinder mit Lernschwierigkeiten werden zu schwierigen, störenden und schließlich gestörten Kindern gemacht. Das ist in dem Ausmaß im Vergleich zu allen anderen von Pisa untersuchten Ländern beispiellos.“ (Reinhard Kahl)

Akademiker:innen sind fälschlicherweise immer noch die Leitfiguren des Konzepts der Wissensgesellschaft. Dies ergibt einen hohen Druck für eine Gymnasialempfehlung auf Kinder und Familien. Viele Kinder der weiterführenden Schulen erleben: Du bist das „falsche“ Kind an der „richtigen“ Schule. Durch diese Haltung wird gleichzeitig das System der Berufsausbildung geschwächt.

Welche weiteren veralteten Strukturen bewirken Dsyfunktionalität?

Teenager

Schule wird in historischer Gewohnheit von oben herab hierarchisch strukturiert und mit mangelnden Ressourcen ausgestattet – dies geschieht in der Regel durch Menschen, die nicht in ihr arbeiten. Das Konzept ist aus dem vorletzten Jahrhundert: Man nehme eine Großgruppe Kinder, ein Zimmer und eine Lehrperson, die im 45 min Takt das Fach wechselnd, anwesend ist. Tafel und Schwamm dazu. Stundenplan, Hefte und Bücher. Neuerdings auch digitale Tafeln, Handys oder Tablets. Im Extremfall erleben Kinder schon in der Grundschule im Ganztag bis zu 10 Personalwechsel täglich. Die Stundenpläne und Sachzwänge erfordern unnachgiebige Fachabfolge im vorgegebenen Takt. Alle Menschen im System müssen funktionieren, die Strukturen aushalten und irgendwie das Beste daraus machen.

Welche Rolle spielen Personalmangel und zunehmende Aufgabenfülle?

Teenager

Unser Kultusministerium lässt seit Jahrzehnten eine genügende Personalplanung vermissen. Erstklässler:innen fallen nicht vom Himmel. Welcher Wirtschaftsbetrieb kennt sechs Jahre zuvor die Zahlen? Doch es wird noch nicht einmal eine Lehrkräftereserve eingeplant. So gehören Unterrichtsausfälle, bereits zu Schuljahresbeginn seit langem zum Alltag. Unsere Schulleitungen sind durch Organisationsarbeit zugeschüttet und irgendwann einfach nur noch froh, wenn sie über die Runden kommen.... Hilferufe werden ignoriert. Viele Lehrkräfte gleichen seit Jahrzehnten aus, was an strukturellen Defiziten krankt. Manche enden im Burnout, andere retten sich in Dienst nach Vorschrift. Schule und der Lehrberuf bedeuten in der Realität: Arbeit ohne Ende, auf allen Ebenen präsent sein (Kinder, Themen, Material, Organisation, Kooperation, Bewertungsverantwortung und Eltern) und dabei zu versuchen, dem einzelnen Kind gerecht zu werden. Es sind immer wieder Konflikte zu lösen, oft unter unmöglichen Bedingungen. Eine Einzellehrkraft, die stundenplanmäßig schon wieder in eine andere Klasse hetzen muss, hat weder die Zeit, noch die Nerven kindgerecht auf Bedürfnisse und Probleme einzugehen. Die Folgen? Es fehlt an echter Bildungsqualität und wir verlieren stetig neue Generationen an Kindern.

Wir haben doch gute Bildungspläne und Lehrkräfte?

Teenager

Natürlich haben wir ziemlich gute Werte und hehre Bildungsziele - dem gesellschaftlichen Fortschritt nach dem 2. Weltkrieg sei Dank. Die Schule soll mündige und demokratische Menschen erziehen, fachliche Kompetenz vermitteln, Chancengleichheit, Integration & Inklusion leisten ... Es gibt unzählige neue Programme, Medien, Fortbildungen über neue Lernformen oder Schwerpunkte, die Lehrkräfte umsetzen sollen und natürlich auch wollen – nur: Im laufenden Stress-Betrieb bleibt vieles auf der Strecke. Auch die Schulentwicklung findet nicht systematisch statt, sondern bleibt abhängig von besonders engagierten Schulleitungen und Kollegien. Die Unterstützung durch die Schulverwaltung oder die Landespolitik bleibt insgesamt ungenügend. Die notwendige Transformation gelingt bisher nur im Glücksfall und an einzelnen Schulen. In der Fläche herrschen notgedrungen „business as usual”, Stillstand, Resignation oder Verschleiß. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit bestehen riesige Unterschiede. Wir doktern noch ewig an Symptomen, wenn die grundlegenden Strukturen nicht zielorientiert ausgerichtet werden. Neuseeland macht es vor: Bereits in den 90er Jahren wurde ein entscheidender Richtungswechsel eingeleitet. Eine wirkungsvolle Schulreform konnte innerhalb 14 Monaten die Bedingungen in den Schulen so verbessern, dass das Bildungssystem international als eines der besten gilt.

Schule in Deutschland – ein „maximal kränkendes undemokratisches System“!

Die ganze Schule, bildet ein System, das Kinder eher verletzt und klein macht, statt eigene und gemeinsame Entwicklung zu befördern.

Sein Ursprung und auch die überkommene hierarchiefördernde Funktion liegen im Kaiserreich, und erfordern eine demokratisch zwingende, unabdingbare Veränderung – zu einer das gesellschaftliche Miteinander fördernden Schule für alle!

Noch bemühen sich Eltern um die beste Ausgangslage ihres Kindes in der Konkurrenz. Lehrkräfte vollstrecken die Einordnung und die Verteilung der Chancen ohne das Bewusstsein, damit gegen demokratische Grundvoraussetzungen zu verstoßen. Die Politik vermeidet eine klare Positionierung, obwohl gilt: Die Würde „zu achten und zu schützen ist Auftrag aller staatlichen Gewalt“(GG, Art.1(2)). Dieser Auftrag wird in den Strukturen und Abläufen des Systems tagtäglich missachtet. Spaltung wird befördert, statt wertschätzendes Miteinander erlernt und erlebt!

Auszüge aus einem Leserbrief von G.-U. Franz, ehemaliger Vorsitzender der GGG

(Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e. V.)

Neue Lernkultur Jetzt - Petition für Bildungswende